Céline Pelcé
Essen wird zunehmend zu einem Akt der Entfremdung — der Entfremdung vom eigenen Körper, von der Herkunft der Lebensmittel, die wir konsumieren, vom Boden, der unsere Zutaten nicht mehr berührt, und von den Menschen, mit denen wir einst alltägliche Rituale am Tisch teilten. In einer Welt industrieller Landwirtschaft, Supermärkte und Fertiggerichte wird Nahrung oft aus ihrem Zusammenhang gerissen — losgelöst von den Jahreszeiten, der Arbeit der Produzierenden, dem mikrobiellen Reichtum der Erde und den langsamen Rhythmen der Ernährung. Wir verlieren nicht nur den Bezug zu dem, was wir essen, sondern auch zu den grundlegendsten natürlichen Zyklen: vom Samen bis zur Verwesung.
Im Rahmen von Earthbound. Worms, Soil, Decay haben das kuratorische Duo d-o-t-s (Laura Drouet / Olivier Lacrouts) die in Brüssel lebende Designerin und Künstlerin Céline Pelcé (sie/ihr) zu einer dreiwöchigen Recherche- und Produktionsresidenz ins Bridderhaus eingeladen. Bekannt für ihre Arbeit an der Schnittstelle von Gesellschaft, Natur und Nahrung, wird Pelcé diese Residenz nutzen, um zu erforschen, wie der essenzielle Akt der Körpernährung — ein Aspekt, der in der zeitgenössischen westlichen Kultur oft übersehen wird — unsere Beziehung zur Erde und, im weiteren Sinne, zu den Kreisläufen von Leben und Tod prägt.